Wichtiger Schritt in eine saubere Zukunft: Pilotanlage zur CO₂-Abscheidung installiert
Testphase gestartet, um CO₂ zu sammeln, bevor es in die Atmosphäre gelangt
Das Thema Dekarbonisierung ist enorm wichtig im Wössinger Zementwerk: Der CO2-Ausstoß soll in den nächsten Jahren weiter massiv verringert werden. Bei OPTERRA werden dafür nun die ersten Maßnahmen ergriffen, um das CO2 zu sammeln, bevor es in die Umwelt gelangt.
Pilotanlage nach langer Wartezeit im Betrieb
Im Mai war es soweit: Nach längerer Planung wurde die Pilotanlage zur CO2-Abscheidung bei OPTERRA angeliefert. Bevor die Anlage im Juli in Betrieb genommen werden kann, müssen noch einige Installationsarbeiten durchgeführt werden. Für die Abgase müssen Zu- und Ableitungen verlegt werden. Darüber hinaus ist auch eine Anbindung ans Internet notwendig, um die Anlage betreiben und überwachen zu können. Die Anlage selbst kommt recht unspektakulär als Container, wie sie bei der Seefracht üblich sind, daher. Das liegt daran, dass sie in dieser Form optimal von einem Einsatzort zum nächsten transportiert werden kann.
Christian Zenner, verantwortlich für Investitionsprojekte bei OPTERRA, sagt dazu: „Wir hatten das Projekt bereits seit Längerem geplant, denn die Nachfrage für die Pilotanlage ist natürlich hoch. Sie ist immer auf längere Zeit ausgebucht. Wir haben uns schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt darum bemüht, so dass wir das Projekt nun in die Tat umsetzen konnten.“
Wege in die Zukunft: Testphase startet
Mit der GEA Wiegand GmbH aus Ettlingen konnten wir einen kompetenten Partner gewinnen, der sich auf die Dekarbonisierung von kohlenstoffintensiven Industrien spezialisiert hat. Im letzten Jahr gab das Unternehmen den „Startschuss für Carbon Capture“ und bietet Komplettlösungen für die CO2-Abscheidung an. Abhängig von der installierten Anlage kann dabei das gesammelte CO2 sogar wiederverwertet werden.
Für OPTERRA ist das noch Zukunftsmusik: In der dreimonatigen Testphase werden nun zunächst alle messbaren Daten gesammelt und ausgewertet. Damit kommen wir unserem Ziel, den CO2-Ausstoß des Zementwerks zu verringern, einen Schritt näher. Die CO2-Abscheidung ist generell der größte Hebel, um die Klimaziele der Zementindustrie zu erreichen.
Dieser erste Schritt wird nun Aufschluss über die exakte Zusammensetzung unserer Rauchgase nach der CO2-Abscheidung geben. Dazu werden die Daten auch über einen längeren Zeitraum gesammelt. Die Analyse dient als Basis für die nächsten Schritte, zum Beispiel auch zu bewerten, welches Verfahren zur CO2-Minderung bei OPTERRA optimal eingesetzt werden kann.
Als nächstes steht dann die Beantwortung einer der zentralen Fragen im gesamten Dekarbonisierungsprozess an: Wohin mit dem entnommenen CO2? Es muss geprüft werden, ob potenzielle Verwerter in der Nähe sind und falls ja, welche Anforderungen diese haben. Dabei geht es um Reinheit, Aggregatzustand, Druck und Temperatur des CO2. Auch eine potenzielle CO2-Infrastruktur spielt eine Rolle: Wie wird das CO2 vom Zementwerk (und anderen Emittenten) zu den Nutzungs- und Speicherstätten gelangen? Hier sind neue Transportmittel und -wege erforderlich. Führende Fernleitungsbetreiber arbeiten daran, diese Infrastruktur zu schaffen. Auch bei OPTERRA sind wir eng vernetzt, um frühzeitig Bedarf anmelden zu können.