Zement aus Wössingen
Die Zukunft des Zementwerkes
Das Zementwerk OPTERRA Wössingen ist auf den 250 Millionen Jahre alten Kalkstein des Kraichgaus angewiesen. Jährlich werden im Steinbruch Lugenberg etwa eine Million Tonnen abgebaut und im Werk verarbeitet. Seit über 70 Jahren besteht das Werk in direkter Nachbarschaft zu den Wössinger Bürgern. Wir informieren Sie über unsere Pläne und Maßnahmen, um auch in 20 bis 30 Jahren noch ausreichend Reserven zu haben.
Nach intensiven Vorbereitungen und sorgfältiger Planung haben wir bei OPTERRA im letzten Herbst gezielte Erkundungsbohrungen durchgeführt, um ein neues Kalksteinabbaugebiet zu erschließen. Diese Erkundungsbohrungen sind ein wichtiger Schritt, um die Produktion in Wössingen auch in Zukunft fortsetzen zu können. Nun können wir Ihnen einen Einblick in unsere weiteren Pläne und die Zukunft der Rohstoffgewinnung vor Ort geben.
Die Erkundungsbohrungen im Detail
Insgesamt wurden drei Erkundungsbohrungen durchgeführt, um die Bodenbeschaffenheit zu analysieren. Für die Durchführung der Bohrungen wurde die Arguplan GmbH aus Karlsruhe beauftragt, ein unabhängiges Unternehmen, das auf Bodenerkundungen spezialisiert ist.
Vollbohrungen EKB 2 und EKB 3:
Diese beiden Bohrungen reichten bis in Tiefen von 15 bzw. 20,5 Meter. Aufgrund der Beschaffenheit des Erdreichs konnten hier keine verwertbaren Proben entnommen werden, weshalb keine detaillierte geologische Zuordnung möglich ist.
Kernbohrung EKB 1:
Diese Bohrung erreichte eine Tiefe von 39,4 Meter und es konnte ein Bohrkern entnommen werden. Dieser Bohrkern wurde detailliert analysiert und gibt uns Aufschluss über die Bodenzusammensetzung. In verschie- denen Tiefen sind die für uns relevanten Kalksteinvor- kommen erkennbar. Das weist auf die von uns gesuchte Zusammensetzung des Gesteins hin.
Auswertung und nächste Schritte
Die Resultate der Vollbohrungen EKB 2 und EKB 3 zeigen, dass sich weitere Untersuchungen in diesen Ge- bieten nicht lohnen. Vielversprechender sind die Ergebnisse der EKB 1, die eine weitere, gezielte Erkundung erfordern. Wir planen daher zusätzliche minimalinvasive Bohrungen. Diese sollen in anderen relevanten Gebieten durchgeführt werden, die entweder direkt am Weges- rand oder anderen gut zugänglichen Flächen liegen.
So können wir die Zusammensetzung und das Ausmaß der Kalksteinvorkommen genauer bestimmen. Sobald weitere Termine feststehen, werden wir Sie darüber informieren. Die Probebohrungen sind ein wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung der Rohstoffversorgung unseres Zementwerkes. Wir legen großen Wert darauf, dass die Erkundungsarbeiten für die Umwelt so schonend wie möglich durchgeführt werden. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft hochwertigen Zement zu produzieren und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck unseres Werkes so gering wie möglich zu halten.
Ihre Fragen zu den Probebohrungen beantworten wir gerne. Rufen Sie uns an, mailen Sie uns oder informieren Sie sich in unseren FAQs.
Das Gebiet nördlich der B293 scheint geologisch betrachtet nicht die erste Wahl für einen Steinbruch zu sein. Die für uns primär interessanteren Gebiete stehen jedoch nicht im Einklang mit den unterschiedlichsten Interessen der Grundstückseigentümer. Diese respektieren wir und suchen darum jetzt an anderer Stelle nach geeigneten Gebieten. Auch wenn das bedeutet, dass wir jetzt Flächen in Betracht ziehen müssen, die geologisch gesehen keine so große Chance auf Erfolg haben.
Die im Sommer 2023 für die geplanten Probebohrungen nördlich der B293 eingesetzten Maschinen sind nicht größer als ein Bagger, wie man ihn im Straßenbau immer wieder sieht. 2022 hat die Gemeinde Walzbachtal Brunnenbohrungen durchführen lassen, die diesen Bohrungen sehr ähnlich sind.
Von den Maschinen und Fahrzeugen für die Probebohrungen werden nur Wege befahren, die auch durch langwirtschaftliche Maschinen befahren werden dürfen. Die Bohrungen selbst sind erschütterungsfrei. Geschützte Biotope werden dabei nicht berührt. Und die dabei entstehenden Bohrlöcher werden anschließend wieder fachmännisch verfüllt.
Bislang kann niemand, sagen, wo ein neuer Steinbruch genau liegen kann – auch wir nicht. Sicher ist: Moderne Steinbrüche werden so geplant, dass stets eine Sichtkulisse zwischen z. B. einer Ortschaft und dem Steinbruch bestehen bleibt. So soll das Landschaftsbild möglichst erhalten werden. So haben wir es auch bereits an den beiden Steinbrüchen Lugenberg und Böhnlich umgesetzt. Beide sind von den öffentlichen Straßen kaum einsehbar.
Nach der schrittweisen Nutzung wird Zug um Zug renaturiert, das bedeutet, der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Dazu gehört auch, dass z. B. Wald wieder aufgeforstet wird. Auch ein etwaiges Förderband zwischen dem Steinbruch und dem Werk wäre nach heutigem Stand möglichst nicht wahrnehmbar in die Landschaft zu integrieren (z. B. als Trasse in einem Tunnel).
Der Lugenberg wird auch im Falle der Erweiterung des bestehenden Steinbruchs nicht vollständig abgebaut werden. Sein höchster Punkt auf rund 266 Meter Seehöhe bleibt auch in Zukunft erhalten und garantiert einen schönen Ausblick in die umliegende Umgebung.
Ohne einen Steinbruch in der Nähe des Zementwerks kann unser Unternehmen in der jetzigen Form nicht weiterbestehen. Im Moment verfügt das Zementwerk über Kalksteinreserven von rund 20 Jahren. Ob in das Werk weiter investiert werden kann, z. B. in Technologien zum Schutz der Umwelt und Minderung der Emissionen, hängt davon ab, ob ausreichend Kalksteinreserven verfügbar sind.
Bis spätestens 2040 soll unser Zementwerk CO2-neutral arbeiten. Enorme Investitionen werden dazu in den kommenden Jahrzehnten notwendig sein.
Jörg Heimburg
Werkleiter
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